Kids & Teens

Die Mickymaus

Kater Konstantin hatte mal wieder Langeweile. Deshalb blätterte er in Mickymaus-Heftchen, um sich Appetit auf Mäuse zu machen. Mickymaus-Heftchen waren seine Lieblingslektüre.
Als er so richtig hungrig auf Mäuse war, legte er die Heftchen weg und machte sich auf den Weg. Er pirschte zuerst über ein Feld und suchte nach Mäusen. Aber er fand keine. Dann machte er einen kleinen Ausflug in den Wald, denn dort gibt es auch Mäuse. Aber die machten wohl gerade einen Mittagsschlaf. Jedenfalls war keine einzige Maus zu sehen.
Kater Konstantin lief weiter zu einer Wiese, auf der er schon mal Mauselöcher gesehen hatte. Diese Löcher fand er auch, aber keine einzige Maus kam heraus. 'So ein Mist!', dachte Konstantin, 'ich werde doch wohl heute noch so 'ne mickrige Mickymaus finden! Ich hab' schon so einen Hunger.'
Vor mehreren Mauselöchern blieb er ein paar Minuten sitzen und wartete. Aber es passierte nichts.
Konstantin lief hinüber zu den Häusern, in denen es viele Gärten gab. Auch dort hatte er schon ein paarmal Mäuse entdeckt. Er legte sich am Rand eines Gartens unter einem Baum auf die Lauer und beobachtete genau, ob sich im Gras irgend etwas bewegen würde. Aber es war alles still.
Da entdeckte Konstantin in einer Ecke des Gartens eine Mausefalle. Das war eine Falle mit einem Türchen, das zuschlagen würde, wenn die Maus darin wäre. Also keine, die der Maus den Hals zerquetscht. Uih, dachte Konstantin, wenn da eine Mausefalle ist, dann muss ja auch mal eine Maus vorbeikommen.
Und es kam tatsächlich eine. Sie schnupperte an der Mausefalle und roch, dass darin ein Stück Speck lag. Konstantin schlich sich ganz leise immer näher, um die Maus zu fangen. Gleich hab ich dich, du Mickymaus, dachte er.
Aber die Maus hatte etwas gehört und bekam Angst. „Da ist eine Katze! Was soll ich bloß machen? Die ist sicher schneller als ich. So schnell komme ich nicht wieder in mein Mauseloch. Was mach ich bloß?“
Kater Konstantin setzte zum Sprung an, um sich die Maus zu schnappen. Da huschte diese ganz schnell in die Mausefalle, das Türchen schnappte zu – und Konstantin saß bedröppelt da.
Als Felix und Susi in den Garten kamen und sahen, dass ein ängstliches Mäuschen in der Mausefalle saß, nahmen sie es heraus. Aber sie sahen auch, dass Kater Konstantin immer noch im Garten war.
Deshalb taten sie beiden etwas Gutes: Konstantin schenkten sie den Speck aus der Mausefalle, und die Mickymaus brachten sie auf's Feld und passten auf, bis sie in einem Mauseloch verschwunden war. Und so war jeder zufrieden.


© Matthias Hoppe