Kids & Teens

Die Frau Pech von „Be Happy And Smile!“

Die Texte von Matthias Hoppe erscheinen in Schwarz, die der Gruppe „Be Happy And Smile!“ in Orange.

 

Kapitel I: Kann ein Zauberbuch helfen?

Die Frau Pech heißt so, weil sie immer Pech hat. Wenn sie Kaffee trinkt, fällt ihr die Tasse auf den Boden. Beim Essen sticht sie sich immer aus Versehen mit der Gabel in die Zunge. Wenn sie sich die Haare wäscht, kriegt sie regelmäßig Shampoo in die Augen. Und wenn sie einkaufen geht, hat sie im Laden vergessen, was sie eigentlich kaufen wollte. Sie hat einfach immer Pech. Und deshalb ist Frau Pech ziemlich unglücklich. - Sie ist schon Oma und hat zwei Enkelkinder: Felix und Susi. Wenn die zu Besuch kommen, gibt’s auch immer viel Pech. Wenn sie Felix und Susi eine Limo eingießen will, schüttet sie immer daneben. Wenn sie Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, würfelt sie regelmäßig nur eine Eins und verliert. Immer! Und wenn Oma Pech Felix und Susi eine Portion Pommes machen will, verbrennen die im Backofen, weil sie nicht aufpasst und nicht auf die Uhr schaut.
Susi und Felix haben natürlich gemerkt, dass ihre Oma so viel Pech hat. Und weil sie sie sehr lieb haben, wollen sie ihr helfen, damit sie wieder glücklicher wird. Zu Hause in ihrem Kinderzimmer überletgen sie lange, wie das gehen könnte.

Da sagte Felix zu Susi: „Warum haben wir Oma nie geholfen?“ Susi erwiderte: „Das frage ich mich auch; wir müssen etwas gegen ihr Pech tun!“ Sie überlegten eine Weile. Dann sagte Susi:  „Lass uns in die Bücherei gehen, vielleicht finden wir ein Zauberbuch." Die beiden gingen mit ihrer Oma in die Bücherei. Sie suchten und suchten nach einem passenden Buch. Plötzlich hörten sie einen Krach. Was war das?

Felix und Susi schauten sich um. Wo war Oma? Nach einer Weile fanden sie sie in der hintersten Ecke bei den Kinderbüchern. Sie war auf eine Leiter geklettert, um an die Bücher ganz oben im Regal heran zu kommen. Und beim Herausziehen eines Buches waren gleich zehn Bücher gleichzeitig mit heraus gefallen und auf dem Boden gelandet. „Mensch, Oma“, sagte Felix, „was ist dir denn schon wieder passiert?!“ Gemeinsam hoben sie die Bücher vom Boden auf und sortierten sie wieder im Regal ein. Als alles wieder ordentlich aussah, sagte Susi: „So, jetzt wollen wir aber nach dem Zauberbuch suchen. Ich glaube, Zauberbücher stehen da hinten.“

Sie gingen zu den Zauberbüchern und suchten. Doch sie fanden nichts .Plötzlich flog ein Buch herunter und schlug eine Seite auf: ein Zauber für ein großes Pech. Ohne zu überlegen, liehen sie sich das Buch aus und vergaßen dabei fast ihre Oma. Auf einmal kam ihre Oma mit einem Kaffee heraus. „Woher hast du den Kaffee?“, fragte Felix verwirrt. Plötzlich stolperte ihre Oma wieder mit ihrem heißem Kaffee und verschüttete ihn auf die Zauberseite. „Nein!“, schrien beide. Doch nach einer Weile passierte etwas Komisches.

 

Kapitel II: Ein geheimnisvoller Wurm

Denn genau an der Stelle der Zauberseite, auf die Oma den Kaffee geschüttet hatte, kroch ein Wurm über den Text. Es war ein riesengroßer Wurm, fast so lang wie eine Zahnbürste. Und der fing plötzlich an zu sprechen: „Wieso habt ihr mich bei meinem Winterschlaf gestört? Was soll das?“ Felix, Susi und Oma wunderten sich: Ein sprechender Wurm in einem Zauberbuch? So etwas hatten sie ja noch nie gesehen! Felix fragte ihn: „Wenn du jetzt schon mal wach bist, dann erzähle uns bitte, was du in dem Zauberbuch machst. Was ist deine Aufgabe?“ Der Wurm antwortete: „Ich muss aufpassen, dass die Zaubertricks nicht schief gehen.“ Susi meinte: „Na, das ist doch super! Dann nehmen wir dich zusammen mit dem Buch mit nach Hause. Und dann probieren wir Zaubertricks aus, damit Oma nicht mehr so viel Pech hat. Aber du musst auch wirklich aufpassen, dass das funktioniert!“ Der Wurm versprach es.  

Sie gingen zu ihrer Oma nach Hause. Der Wurm fragte, was für Pech immer passiert. Er sagte: „Wenn jeden Tag soviel Pech passiert, dann will ich euch helfen.“ -  „Echt? Danke!“, rief Susi. Felix fragte: „Und was müssen wir tun, damit sie kein Pech mehr hat?“ Der Wurm meinte: „Ich weiß, wie es geht, aber dafür müsst ihr eine Aufgabe lösen.“ Susi und Felix fragten aufgeregt: „Wurm, sag uns bitte, welche Aufgabe wir lösen sollen!“ Der Wurm flüsterte: „Du kannst sieben Meere und sieben Berge überqueren, aber du wirst mich nicht finden, weil ich vor dir in der Dunkelheit bin." Die Kinder überlegten sehr lange, bis sie auf eine besondere Idee kamen und sie dem Wurm die Idee erklärten. Doch der Wurm sagte länger nichts; er war gar nicht ansprechbar. Er war still und manchmal hustete er. Doch keiner wusste, warum. Es war sehr komisch. Da kam plötzlich Frau Pech ins Zimmer und sagte: „Kinder, wer kommt mit zum Dachboden? Wer könnte mir die Taschenlampe halten, weil es dunkel ist?" Der Wurm schrie: BINGO!!!" Alle starrten den Wurm fragend an. Susi fragte: „Wieso schreist du so?“ Der Wurm sagte: „Wisst ihr noch? Ich bin vor euch im Dunkeln!“

Felix sagte: „So, du Wurm, die Aufgabe ist gelöst. Jetzt musst du uns verraten, was wir tun  können, damit Oma nicht mehr so viel Pech hat!“ Da protestierte Oma: „Nein, zuerst gehen wir auf den Dachboden. Wer hält die Taschenlampe?“ Susi erklärte sich dazu bereit, und so stiegen sie auf den Dachboden. Felix trug den Wurm in seiner geschlossenen Hand. Als sie oben angekommen waren, knipste Susi die Taschenlampe an und fragte: „Oma, und wonach sollen wir jetzt suchen?“ Oma machte ein geheimnisvolles Gesicht und meinte: „Ich will mal wieder Rollschuh fahren. Irgendwo müssen noch welche sein – aus meiner Jugend.“ Felix lachte: „Na, die passen dir doch bestimmt nicht mehr!“ Aber Oma bestand darauf, sie zu suchen. Der Wurm hatte auch etwas beizutragen und reimte: „Rollende Schuhe, rollende Schuhe, die sind bestimmt in der Truhe.“  Susi leuchtete mit der Taschenlampe den ganzen Dachboden ab – aber es gab keine Truhe. „Oma, kannst du dich nicht erinnern, wo du die Rollschuhe versteckt  hast?“, fragte Felix. Oma schüttelte den Kopf. Also suchten sie weiter. Nach einer Weile rief Susi: „Schaut mal, hier ist ein alter Koffer! Vielleicht sind die Rollschuhe da drin“

 

Kapitel III: Die Erlösung

Sie wollten den Koffer öffnen, aber es ging nicht. Der Wurm sprach: „Wie wär´s mit der anderen Richtung?“ Sie versuchten es, und der Koffer ließ sich mühelos öffnen. „Aber das ist doch die falsche Richtung“, sagte Susi verwundert. „Nein“, erwiderte der Wurm mit einem mysteriösen Blick und lachte lustig vor sich hin. Da sagte Felix: “Hört auf zu streiten, guckt doch mal, hier ist etwas in der Kiste.“ Sie fanden eine Blume und die leuchtete mit einem türkisen Schimmer. Die Kinder schrien gleichzeitig: „Wow, was ist das denn für eine bezaubernde Blume?“ Da sagte Susi: „Ist das überhaupt eine Blume? Oder was ist das? Es funkelt etwas und glitzert. So etwas habe ich ja noch nie gesehen, das sieht so schön aus.“ Da sagte Oma : „Habt ihr das in die Kiste getan? So etwas Widerliches hab ich ja noch nie gesehen!“ Felix antwortete: „Das ist doch nichts Grässliches, das ist soo schön. Ich will auch so eine haben; sie glittzert so schön. Wieso findest du das so schlimm? Es ist doch so zauberhaft schön."
„Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigggggggggggggggggiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiittttttttttttttttttttttttttt, was soll das denn? Hört auf, es ist sooooooooooooooooooooooooooooooooo uuuuuuuunnnnnnnnnffffffffaaaaaaaaasssssssssssssssbbbbaaaarrr
HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄSSSSSSSSSSSSSSSSSLLLLLIIIICCCCCHHHHHHH!“, schrie Frau Pech und fügte gleich hinzu: „Ich habe alles, was ich brauche. Ich gehe jetzt raus an die frische Luft. Macht keinen Unsinn! Wenn ich wiederkomme, ist diese grässliche Pflanze aus meinem Haus verschwunden. Habt ihr mich jetzt endlich verstanden?“ Susi antwortete wütend: „Nein, das kommt nicht raus, das ist die Heilung für dein Pech.“

Während Oma draußen frische Luft schnappte, untersuchten Felix und Susi die Blume. Sie war wirklich wunderschön und glitzerte geheimnisvoll. Der Wurm sagte: „Ich glaube, ihr habt die Medizin für Omas Pech gefunden!“ Die beiden schauten den Wurm ungläubig an: „Aber wie soll das gehen? Muss sie die Blätter oder Blüten essen?“ Der Wurm lachte: „Nein. Die kann man nicht essen. Aber versucht mal, an den Blättern zu reiben!“ Felix und Susi rieben mit den Fingern an den Blättern, und plötzlich strömte ein betörender Duft durch den Raum. „Das ist ja irre!“, rief Susi, „und dieser Duft soll Oma helfen?“ - „Versucht es!“, sagte der Wurm, „dieses Aroma steigt in den Kopf und kann Wunder bewirken!“ Felix und Susi liefen hinaus und holten Oma herein.

Die Oma fragte: „Wieso soll ich mit ins Haus kommen? Ist etwas passiert ?“ Susi sagte: Komm einfach mit, wir haben das Rätsel gelöst und wir können dich heilen!“ Oma sagte: „Ja, super, endlich, danke!“ Als sie auf dem Weg zum Dachboden waren, sagte Oma: „Habt ihr endlich die eklige Pflanze weggeschafft?“ Felix antwortete: „Ähhmmmmm...... Lass uns dir eine Überraschung machen, indem wir dich heilen; aber dafür musst du bitte deine Augen schließen.“ - „Ok“, flüsterte Oma misstrauisch. Also gingen alle hoch und holten die Rose. „Was stinkt hier so erbärmlich?“, rief Oma. Alles war still wie noch nie in diesem Haus; man hörte nur den Windstoß gegen die Fensterscheibe schlagen, die Oma vorher zerbrochen hatte. Die Kinder rieben mit Omas zwei Fingern den Blütenstaub von der Blume. Gleich darauf hielten sie die Finger an die zarte Nase von Oma. Plötzlich flog sie vom Stuhl und rührte sich gefühlte 10 Minuten nicht. Auf einmal wurde sie von einem herrlichem Duft geweckt und  fühlte sich frei wie noch nie. Susi und Felix schauten sich hoffnungsvoll an. Sie gingen ins Wohnzimmer und Frau Pech passierte nichts wie sonst immer. Susi und Felix wollten sicher sein, dass der Fluch beendet war und sagten zu Oma: „Oma, kannst du uns aus dem Supermarkt was zum Knabbern holen?“ Oma machte sich auf den Weg zum Supermarkt. Nach einer halben Stunde kam sie ohne Beschwerden und Verletzungen zurück. Jetzt waren sie sicher: Sie hatten das Rätsel endlich gelöst. Frau Pech war überglücklich, dass der Fluch ein Ende genommen hatte. Sie feierten das Ende des Pechs und alle waren froh, dass es endlich vorbei war.