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Die schnarchende Forelle

Die Texte von Matthias Hoppe erscheinen in Schwarz, die dem Team Melone in Orange.

 

Kapitel I: Große Ratlosigkeit im Teich

Hinter dem großen Wald gab es einen großen Forellenteich. Darin lebten Forellen, klar, sonst würde er ja nicht so heißen. Es waren dreiundfünfzig an der Zahl. Und jede hatte eine Nummer, von eins bis dreiundfünfzig.
Es war friedlich im Forellenteich. Jeder der Fische fand genug Nahrung und es gab keinen Streit. So hätte das ewig weiter gehen können. Ging es aber nicht. Denn eines Nachts wachten die Forellen auf und hörten ein Geräusch unter Wasser.
„Was ist das?“, fragte Forelle Nummer zwölf, „so etwas habe ich noch nie gehört.“
„Es klingt, als ob jemand einen Baum absägt“, meinte Forelle Nummer dreiundvierzig.
„Quatsch“, lachte Forelle siebenundzwanzig, „hier im Teich gibt es doch keine Bäume! Das muss etwas anderes sein.“
Und sie machten sich auf die Suche. Sie durchschwammen den ganzen Teich – von rechts nach links, von vorne nach hinten und von oben bis unten. Woher kam nur dieses komische Geräusch? „Bei diesem Lärm kann man unmöglich schlafen!“, rief Forelle neunundvierzig.
Plötzlich kam Forelle Nummer dreiundfünfzig dem Geräusch näher. Es klang so, als käme es vom Grund des Teiches. Forelle dreiundfünfzig schwamm tiefer, bis sie am Boden angelangt war. Und da fand sie die schlafende Nummer dreißig – und die schnarchte! „Kommt mal alle her!“, rief Nummer dreiundfünfzig, „ich hab das Geräusch!“
Die anderen kamen natürlich sofort. „Was machen wir jetzt mit der schnarchenden Nummer dreißig?“, fragte Forelle Nummer fünfeinhalb. Die war noch klein, also eine halbe Portion. „Ich will wieder schlafen!“,

...sagte Forelle Nummer dreißig und schlief sofort wieder ein. Da fragte Forelle Nummer vierundvierzig: ,,Sollen wir sie aufwecken? Sie könnte ja sehr wütend werden." Da kam die größte Forelle, Nummer eins, und brüllte sehr laut, um Forelle dreißig aufzuwecken. Doch sie wachte nicht auf. Schnell sprach Forelle Nummer dreizehn: „Oben schwimmt etwas Seltsames, was noch nie im Teich gesichtet wurde." Da erkannte Nummer sechsundvierzig, dass es ein Stück Brot war, und rief in die Menge: ,,Das ist doch ein Stück Brot!" Sofort schwammen alle Forellen zu dem leckeren Stück Brot hin. Alle erkannten, dass das eine Falle von einem Menschen war. Nur Forelle Nummer fünfzehn sah den Haken nicht, fraß das Brot und wurde aus dem Teich gezogen. Jetzt schwammen wieder alle Forellen zu Nummer dreißig, dem weisesten Wesen, und weckten sie auf. Schnell riefen sie: ,,Nummer fünfzehn wurde geangelt und jetzt brauchen wir deine Hilfe, weil wir nicht wissen, was wir tun sollen!" Da sagte Forelle Nummer dreizehn:

„Ich weiß leider auch nichts, obwohl ich weise bin. Wir können ja nicht aus dem Teich hüpfen, um Nummer fünfzehn zu befreien.“ Inzwischen hatte der Angler den Haken von Nummer fünfzehn entfernt und wollte sie gegen einen Stein schlagen, um sie zu töten und dann zu grillen. Aber plötzlich fing Nummer fünfzehn an zu sprechen: „Das wäre nicht sehr klug von dir! Denn wenn du mich tötest, fällt ein böser Fluch über dich! Dann wirst du jeden Tag zehn Zentimeter kleiner, und irgendwann bist du nur noch so winzig wie eine Ameise! Willst du das?“ Da erschrak der Angler fürchterlich und schleuderte Nummer fünfzehn schnell wieder zurück in den Teich. Die anderen Forellen freuten sich, dass Nummer fünfzehn wieder da war. Aber Nummer eins sagte: „Leute, da haben wir noch mal Glück gehabt. Aber wir haben das Problem mit Nummer dreißig noch nicht gelöst. Was können wir tun, damit sie nachts nicht mehr schnarcht? Hat jemand eine Idee?“

Kapitel II: Die Schnarchbremse…

„Ja“, sagte Forelle Nummer drei. „Wir können ein uraltes Rezept für sie kochen, damit sie nicht mehr schnarcht. Doch die Zutaten sind schwer zu bekommen. Es gibt 8 verschiedene Zutaten, die wir dafür brauchen. Die erste Zutat ist in dem versunkenen Schiff das „verflucht“ ist.“ -  „Aber dann müssen wir doch durch die rauen Algen?!“, sprach Forelle Nummer zweiunddreißig. Danach sprach Forelle Nummer drei wieder: „Das zweite hatte der riesige Oktopus in seiner Höhle. Die dritte Zutat ist …

...“Ach nein“, sagte Nummer fünfzehn, „das ist alles viel zu aufwändig. Uns muss etwas einfallen, das einfacher ist und schneller geht. Wie wäre es, wenn wir Nummer dreißig abends eine Nasenklammer verpassen? Vielleicht hindert sie das am Schnarchen.“ - „Also gut“, meinte Nummer eins, „wir können es versuchen.“ Nummer zehn war begeistert: „Super! Eine Schnarchbremse!“ Als es dann abends dunkel wurde, schwamm Nummer siebzehn zu der Schnarcherin und zwickte ihr eine Klammer auf die Nase. „Jetzt bin ich gespannt“, meinte Nummer eins. Alle lauschten in den See hinein. Aber es blieb zunächst ruhig. Doch nach einer Dreiviertelstunde hörten sie doch wieder das Schnarchgeräusch. Nummer siebzehn schwamm sofort zu Nummer dreißig: Die hatte die Klammer einfach abgestreift! ...

„Dann müssen wir sie festkleben“, sprach Forelle Nummer fümfzehn. Da lachten alle. „Wir können doch die Klammer nicht festkleben, denn wir bringen sie nicht mehr weg und einen Kleber haben wir selbstverständlich auch nicht.“ Da sprach Forelle Nummer acht: „Das wäre ja gar kein Problem, denn Forelle Nummer sechzehn hat einen Markt, der hat bestimmt einen Kleber. Aber der ist am Ende des Sees.“ -  „Da müssen wir ja ewig schwimmen bis wir da mal ankommen!“, sagte Forelle Nummer siebzehn. „Wir müssen einen Teleporter erfinden, damit wir da hin kommen.“ Und da bauten die Forellen schon die Maschine. Sie bauten daran einen einen ganzen Tag,.bis sie fertig waren. Als sie fertig waren, wollte Forelle Nummer neunundreißig sie sofort testen.

Sie bestieg das Gerät, gab das Ziel ein – und befand sich schon im nächsten Augenblick auf dem Markt von Nummer sechzehn. „Hast du auch Kleber?“, fragte sie sie. „Ja, natürlich“, antwortete die, „was für einen Kleber brauchst du denn? Holzkleber, Metallkleber oder für Styropor?“ - „Nein“, lachte Nummer neununddreißig, „ich brauche einen, der eine Plastikklammer an Fischhaut klebt.“ - „Uih“, meinte Nummer sechzehn, „da muss ich erst mal nachschauen.“ Sie kramte in ihren Regalen und kam nach einer Weile mit einer kleinen Tube zurück. „Probier‘s mal damit“, sagte sie zu Nummer neununddreißig. Die teleportierte sich sofort wieder zurück zu den anderen und zeigte ihnen die Tube. „Okay“, sagte Nummer eins, „dann werden wir das heute Abend mal versuchen.“ …

Kapitel III: Die Idee mit dem Aquarium

Und sie klebten Nummer dreißig die Klammer an. Nun war der Moment gekommen und alle waren gespannt ,ob die Klammer halten würde! Aber sie hielt nicht. „Was machen wir jetzt?“, fragte Forelle achtzehn. „Dieses Problem“, sagte Forelle siebenundvierzig, „können wir später erledigen, weil es ja jetzt gleich Brotzeit gibt.“ Da sagte Forelle Nummer elf zu ihrer Mutter: „Können wir heute bitte Pizza bestellen?“ -  „Ja“, sagte Forelle Nummer sechsundvierzig, „ich möchte gerne eine Pizza mit Schinken!“ Und da rief Forelle Nummer fünfzehn den Pizzalieferanten schon an. Anschließend aßen alle gemeinsam  Pizza.

Als sie satt waren, meinte Nummer eins: „Ich glaube, ich habe jetzt die Lösung für unser Problem mit Nummer dreißig.“ Und sie schrieb einen Zettel für den Bauern, dem der Teich gehörte. Darauf stand: „Bitte kaufe ein Aquarium. Das stellst du an den Rand des Teiches. Und immer, wenn es Abend wird, fischst du Nummer dreißig heraus und lässt sie im Aquarium übernachten. Dann brauchen wir ihr Geschnarche nicht zu hören. Und am nächsten Morgen wirfst du sie wieder in den Teich.“ Als der Bauer den Zettel fand, hatte er Mitleid mit den geplagten Forellen und machte es genauso, wie Nummer eins es geschrieben hatte. So hatten die Forellen ab diesem Tag endlich ihre Ruhe.