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Der Zwergenaufstand der Girlies

Die Texte von Matthias Hoppe erscheinen in Schwarz, die der Girlies in Orange.

 

Kapitel I: Auf der Suche

Im Garten der Familie Pumpelmus stehen viele Gartenzwerge. Es gibt große und kleine, dicke und dünne. Alle haben einen Rauschebart und eine Zipfelmütze. Und sie haben Arbeitsgeräte, weil sie sich ja um den Garten der Familie Pumpelmus kümmern müssen: Schaufeln und Hacken, Gartenscheren und Schubkarren. Ein paar Zwerge haben auch eine Laterne.
Doch bei den Gartenzwergen wird viel Blödsinn gemacht: Egon klaut regelmäßig Ludwigs Schaufel, Manni streckt den anderen die Zunge raus und zeigt ihnen dabei den Vogel, und Alex pinkelt jeden Tag in Tonis Schubkarre. Oberzwerg Otto schimpft immer mit den Übeltätern, aber die kümmern sich nicht darum. Statt dessen machen sie eines Tages einen Aufstand. Sie stellen sich vor Otto auf und Toni fragt: „Warum sind wir hier eigentlich nur Männer? Warum haben wir keine Frauen?“ - „Genau!“, meint der kluge Basti, „wenn wir hier auch Frauen hätten, wäre das Leben viel schöner!“ Egon ergänzt: „Denkt mal nach: Ein Mann ohne Frau – das ist doch wie ein Fisch ohne Fahrrad! Oder wie ein Apfel ohne Kopfhörer!“ - „Oder wie ein Teller ohne Propeller!“, flüstert Alex. Und alle zusammen rufen: „Wir wollen Frauen, wir wollen Frauen!“ Sie üben also den Aufstand.

Oberzwerg Otto und die anderen überlegen.Toni lacht und sagt: "Vielleicht wohnen sie ja in Zwergelien." Manni ruft : "Dann machen wir uns auf die Suche nach Gartenzwerginnen. JUHU!! Die Frauen, die Frauen, auf die Frauen freuen wir uns sehr! Dann beginnt das Abenteuer!! Das wird ein sehr langer Weg. Also los, packt eure Sachen zusammen und nehmt genug Lebensgehalt mit!“

Sie machen sich also auf den Weg. Jeder hat einen kleinen Rucksack mit Proviant auf dem Rücken. Man weiß ja nicht, wie lange die Suche dauert. Nach zwei Stunden erreichen sie eine Straßenkreuzung. Ein Schild zeigt nach rechts. Darauf steht: „Frauenhofer 2 km“. Auf einem zweiten Schild steht: „Frauenlob 4 km“. Otto sagt: „Der Weg nach Frauenhofer ist kürzer, also nehmen wir den.“ Toni protestiert: „Was sollen wir denn auf einem Frauenhof? Frauenlob klingt viel besser und freundlicher, auch wenn es weiter entfernt ist! Und das Wort 'Lob' ist sowieso schöner als 'Hof'.“ So wandern sie nach Frauenlob. Und was entdecken sie da?

Zunächst treffen sie auf Bäume und Wälder. Sie singen dabei immer wieder "Frauen, Frauen!“ Nach einer Weile stoßen sie auf das nächste Schild. Darauf steht "Zwerginnenland 3km". Die Sonne geht langsam unter und Toni sagt: "Wir müssen uns einen Schlafplatz suchen und wir brauchen Holz, damit uns in der Nacht nicht kalt wird." Alle sagen: "JAWOHLLLL". Alex teilte die Gruppen ein: "Toni und Justin, ihr holt Holz, ich und Bernd suchen Schlafzeug!“ Bernd fragt: "Hier, braucht ihr zwei Taschenlampen"? Alex und Justin nehmen die Taschenlampen. Da Justin nicht sehr schlau ist, weiß er nicht, was das ist. Er nimmt das Teil in die Hand und fragt: "Was ist das?" Alex nimmt sie und erklärt ihm, dass das eine Taschenlampe zum Licht-Machen ist.

 

Kapitel II: Erkundungsreise

Am nächsten Morgen gehen sie weiter in Richtung Zwerginnenland. Nach drei Stunden geht es plötzlich nicht mehr weiter: Ein langer Zaun versperrt ihnen den Weg. Ein riesiges Gelände, ungefähr so groß wie fünf Fußballfelder, ist total eingezäunt. Otto blinzelt durch den Zaun und meint: „Schaut mal, da vorne sind ein paar Hütten! Das ist vielleicht das Dorf der Zwerginnen.“ Und gemeinsam rufen sie, so laut sie können: „Hallo, hallo! Ist da jemand?“ Nach einer Weile rührt sich etwas. Aus einer Hütte kommt eine Zwergenfrau und steuert auf den Zaun zu. Als sie die Zwerge erreicht hat, sagt sie: „Wer seid ihr denn? Euch habe ich hier noch nie gesehen. Ich bin Oberzwergin Anna. Was wollt ihr?“ Oberzwerg Otto erklärt ihr, dass seine Freunde gerne Frauen im Garten der Familie Pumpelmus hätten. „Und da wollten wir fragen, ob ein paar von euch nicht zu uns ziehen wollen.“ Oberzwergin Anna überlegt und meint dann: „Dazu müsste ich mir euer Zuhause zuerst mal anschauen. Ich muss sehen, ob das überhaupt etwas für meine Mädels wäre. Also, wenn ihr mich mitnehmt, werde ich das überprüfen.“

Anna ruft: "Mädels, lasst mal eure Arbeitsmaterialien ruhen und kommt nach unten"! Sarah und Clara sind in null Komma nix unten. Danach kommen auch die anderen. Sie fragen: "Was ist los? Wieso hast du uns gerufen?" Anna sagt: "Das sind unsere Männer aus dem Morgenland, sie wollen uns mit zu sich nach Hause nehmen und haben gefragt, ob wir bei ihnen leben wollen.“ Die Mädels rufen: "Juhu, das wird ein Abenteuer. Also gut, auf zum Männerland.“ So gehen sie los und weil Frauen dabei sind, gehen die Männer ein bisschen langsamer. „Hättet ihr noch etwas Lebensgehalt für uns?“, fragt Toni. Clara sagt: "Ja, natürlich, was braucht ihr denn alles?"Alex sagt: „Ein bisschen was zu trinken - und Brot wäre nicht schlecht. Habt ihr Brot?“ - „Ja“, sagt Clara, „hier sind acht Scheiben. Das sollte für uns alle reichen.“

Nachdem sich die Männer gestärkt haben, gehen alle zusammen weiter. Nach einer Weile erreichen sie den Garten der Familie Pumpelmus. „Hier wohnen wir“, sagt Oberzwerg Otto und zeigt ihnen alles: die Hütte, in er sie schlafen; den Geräteschuppen, in dem sie ihre Werkzeuge aufbewahren; den Vorratsschuppen für die Lebensmittel; die Hütte mit der Küche; in der Mitte des Gartens das Rohr mit dem Wasserhahn, wo sie sich waschen. Und Otto macht die Mädels auch darauf aufmerksam, dass es hier viel Arbeit gibt: Rasen mähen, Unkraut zupfen, die Beete in Ordnung halten. Und dann die Obsternte: Kirschen vom Kirschbaum pflücken, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren von den Sträuchern und Hecken. Und im Herbst muss das Laub aufgesammelt werden. „Aber diese ganze Arbeit könnten wir uns ja teilen“, meint Otto. „Und wenn ihr wirklich bei uns wohnen wollt, dann bauen wir für euch natürlich eine eigene Hütte.“ Die Mädels stecken ihre Köpfe zusammen und beraten, ob sie sich darauf einlassen sollen.  

 

Kapitel III: Probelauf

Nach ein, zwei Minuten sagen sie: „Wir sind zu einem Entschluss gekommen!“ - „Lasst hören!“, sagt Justin. Anna verkündet: „Wir bleiben für eine Woche zur Probe hier.“ - „In Ordnung, wir bauen ein Haus für euch“, sagt Otto. Theresa kommt dazu und meint: „Hallo, wo wart ihr? Ich bin euch gefolgt, aber ihr habt mich vergessen .“ Marco flüstert zu Justin: „Die haben aber Geschmack.“ Justin nickt ihm zu. Etwas Ähnliches sagt Marco zu Lukas ,denn die beiden waren bei der Suche zu Hause geblieben. Anna teilt die Aufgaben ein: „Theresa, Clara, Sarah, Justin, Marco und Lukas, ihr holt ganz viele Lebensmittel entlang des Flusses.“ Aber beim Fluss war es sehr rutschig. Und weil Theresa nicht sehr intelligent beim Festhalten war, fiel sie ins Wasser. Die anderen holten ein Lasso und zogen Theresa aus dem Fluss. Marco wärmte sie mit einer Umamung auf. 

„Also“, sagt Otto zu den Handwerker-Zwergen, „auch wenn die Mädels erst mal nur eine Woche zur Probe bleiben wollen, brauchen sie trotzdem eine eigene Hütte. Macht euch an die Arbeit!“ Die Handwerker-Zwerge holen ihre Werkzeuge und viele Holzlatten. Dann beginnen sie, die Mädels-Hütte zu bauen. Währenddessen machen Otto und Anna einen Arbeitsplan für die Woche. Jeder bekommt eine Aufgabe. Heute sind Clara und Lukas zum Kochen eingeteilt. Sie brutzeln Spiegeleier und Bratkartoffeln, denn sie hatten am Fluss viele Eier von freilaufenden Hühnern und jede Menge Kartoffeln gefunden. Später sitzen dann alle am Tisch und wollen es sich schmecken lassen. „Huch“, ruft Alex plötzlich, „das ist aber heiß. Ich habe mir fast die Zunge verbrannt!“ Sarah, die neben ihm sitzt, nimmt ihren Plüschaffen, den sie auf dem Schoß hat, und wirbelt mit dessen Armen über Alex' Teller. „Juhu, jetzt habe ich einen Propeller für meinen Teller!“, jubelt Alex. Den hatte er sich ja schon lange gewünscht. - Nach dem Essen fragt Anna: „Und was machen wir den Rest des Tages?“

„Wir könnten noch einen Ausflug machen, wenn es euch Spaß machen würde“, meint Justin. Die Mädels sind einverstanden: „Na klar, super Idee.“ Und alle schreien: “JUHU.“ - „Dann machen wir uns mal auf den Weg“, sagt Otto, „wo wollt ihr hin?“ - „Jeder schlägt etwas vor“, sagt Anna. Aber alle wollen in den dunklen, aber auch spannenden Wald gehen. Nur eine ist nicht einverstanden: die Oberzicke Susanne, die von allen Susi genannt wird. Aber den anderen ist es immer egal, was sie aus zusetzen hat. Deswegen gehen alle einfach los. Susi jammert immer und immer weiter. Irgendwann steigt es allen bis zum Hals hoch und sie setzen sich mal kurz hin - ohne Susanne. Leon, der schönste Junge, soll sich mal kurz mit Susi woanders hin setzen. Die anderen Zwerge beraten sich. “Was sollen wir tun?“, überlegt Clara, „wir könnten sie wieder nach Hause schicken.“ Aber das will Anna nicht, denn Susi ist ja auch nur ein Mädchen. „Dann müssen wir sie irgendwie zur Vernunft bringen. Ich weiß auch schon wie.“ Dann besprechen sie noch alles mit Leon und haben einen Plan, wie sie Susi zur Vernunft bringen könnten. Am nächsten Morgen weckt Leon Susi auf. Sie lacht ihn an und sagt nur: „Träume ich?“ Er antwortet in einem hohem Ton: “Nein, es ist wirklich die Wirklichkeit.“ Da fragt sie ihn: “Liebst du mich?“

 

Kapitel IV: Ein versalzener Kuchen

Leon erschrickt: 'Huch, was ist denn mit der los? Wir kennen uns doch gar nicht!' Aber er erinnert sich, dass er die Aufgabe hat, Susi zur Vernunft zu bringen. Deshalb will er sie auf keinen Fall verärgern, sondern ganz vorsichtig und einfühlsam mit ihr umgehen. „Du bist sicher eine hübsche junge Frau“, sagte er, „das sieht man sofort. Aber warum meckerst du immer so viel? Hast du das nötig?“ Susi schaute Leon kritisch an: „Tue ich das? Ich sag immer nur meine Meinung! Und das wird man ja wohl dürfen.“ - „Natürlich darf man das“, antwortete Leon, „aber du siehst alles so negativ! Denk doch mal positiv!“ Davon hatte Susi noch nie etwas gehört: „Wie geht das? Kannst du es mir verraten?“ Leon hatte ein Beispiel parat: „Pass auf. Stell dir vor, du hast ein Glas Wasser, das bis zur Hälfte gefüllt ist. Wenn man negativ denkt, sagt man: Es ist halbleer. Wenn man aber positiv denkt, sagt man: Es ist halbvoll. Also immer das Gute sehen und nicht das Schlechte. Meinst du, dass du das versuchen könntest?“

Susi überlegt: „Ich könnte es mal für dich versuchen“. Leon antwortet: „Das wäre super!“ Und dann gehen sie alleine zusammen in den Wald. Schon langsam merkt Leon, dass er sich in Susi verliebt. Leon sucht immer wieder die Nähe zu ihr. Sie bemerkt nicht sofort, dass Leon sie sehr mag, wobei sie ihn ja selbst sehr gern hat. Sie gehen wieder nach Hause – glücklich und Hand in Hand. Zu Hause backen sie einen großen, leckeren Erdbeerkuchen. Die anderen setzen sich an den Tisch und warten, dass sie den Kuchen endlich probieren können. Endlich steht der Kuchen auf dem Tisch. Jeder bekommt ein Stück. Aber als sie ihn probieren, schauen alle, als ob sie gleich tot umfallen würden. Denn der Kuchen ist so versalzen, dass er ungenießbar ist. Alle schlafen ein und machen ein Nickerchen.

Als sie eine Stunde später wieder aufwachen, fragt Otto: „Sag mal, Susi, was war denn mit dem Kuchen los?“ Anna und die anderen Mädels lachen sich fast kaputt: „Otto, weißt du das nicht? Wenn Leute etwas total versalzen, dann heißt das, dass sie verliebt sind.“ Da werden Leon und Susi ganz rot. Jetzt lachen auch alle anderen Zwergenmänner. „Na, das ist doch toll!“, ruft Alex, „dann haben wir ja schon mal ein Pärchen. So kann's doch weitergehen!“ Und kichernd fügt er hinzu: „Ich bin schon gespannt, wer den nächsten Kuchen versalzt!“