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Der Breitmaulfrosch mit der großen Klappe

Im Tümpel hinter dem Wald lebten viele Frösche. Der größte von ihnen hieß Breitmaulfrosch und hatte eine ziemlich große Klappe. Er meinte immer, er sei der Froschkönig. Dabei hatte er gar keine Krone.

Der Breitmaulfrosch motzte sich jeden Tag auf und lästerte über die anderen Tiere im Tümpel: „Ihr seid ja sowas von mickrig! Schaut mal mich an! Seht ihr meine Muskeln? Ich bin so stark, dass ich Bäume ausreißen könnte! Ihr seid nur Schwächlinge.“

Die anderen Tiere wollten das alles gar nicht hören. Sie hielten sich die Ohren zu und hofften, dass der Breitmaulfrosch mit der großen Klappe mal aufhören würde.

„Dem müsste man das Maul stopfen“, meinte der Flossenfisch.

„Er soll sich an seinen blöden Worten verschlucken!“, rief der kleine Lurch.

„Dann kriegt er vielleicht Schluckauf und kann nicht mehr so beknackt quatschen“, kicherten die Kaulquappen.

Aber der Breitmaulfrosch machte weiter: „Wenn ich euch sehe, kann ich nur lachen!“ Und er lachte gar fürchterlich. Aber er war noch nicht fertig. „Ich bin viel schlauer als ihr! Ich habe nämlich einen viel größeren Kopf. Und deshalb bin ich der Froschkönig!“

Die anderen Tiere hielten sich weiter die Ohren zu.

Eines Tages kamen Felix und Susi zu dem Teich. Sie hatten Kescher dabei, mit denen sie Fische fangen wollten. Zu Hause in ihrem Garten war nämlich ein kleiner Teich. Aber darin lebten noch keine Tiere. Deshalb wollten Felix und Susi ein bisschen im Tümpel fischen.

Und sie suchten mit ihren Keschern nach Fischen. Aber sie fanden erst mal nur Schlamm, Steine und Wasserpflanzen.

Doch plötzlich spürte Felix, dass sich in seinem Kescher etwas bewegte. Er zog ihn aus dem Wasser: Darin zappelte der Breitmaulfrosch! „Den nehmen wir mit!“, rief Felix begeistert, „jetzt haben wir endlich ein Tier für unseren Teich!“

Im Tümpel hinter dem Wald war jetzt wieder Frieden, und die anderen Tiere waren froh, dass der eingebildete Möchtegern-Froschkönig sie nicht mehr beleidigte.

Der Breitmaulfrosch lebte ab jetzt in dem Teich von Felix und Susi. Und er dachte immer noch, er sei der Größte und quakte weiter sein Gequatsche. Aber niemand hörte ihn – außer Felix und Susi. Und die freuten sich riesig, dass jetzt Töne aus dem Teich kamen. Was der Breitmaulfrosch allerdings den ganzen Tag brabbelte, verstanden sie nicht. Denn Breitmaulfroschig ist eine ziemlich schwierige Fremdsprache.

© Matthias Hoppe