Kids & Teens

Ein rosa Krokodil mit Zahnschmerzen

„Kinder, wir wollten doch mal eine Fortsetzungsgeschichte erfinden“, sagt Mama kurz vor dem Schlafengehen. „Habt ihr Lust?“
„Au ja“, rufen Felix und Susi, „das wird bestimmt lustig!“
„Also“, sagt Mama: „Ich sage einen Satz, dann ist die Susi dran, dann der Felix, dann wieder ich und so weiter. Immer abwechselnd, aber immer nur einen Satz. Seid ihr bereit?“
„Jaa!“

Und Mama fängt an: „Es war einmal ein Krokodil.“
Susi überlegt: „Das lebte in einer Badewanne.“
„Häh?“, ruft Felix, „in einer Badewanne?“
„Ja klar“, lacht Susi. „Du bist dran!“
„Also gut“, sagt Felix: „Das Krokodil war rosa und hieß Klaus.“
Mama: „Und das rosa Krokodil Klaus hatte Zahnschmerzen.“
Susi: „Da stieg der Klaus auf sein Fahrrad und fuhr zum Zahnarzt.“
Felix: „Der war aber in Wirklichkeit kein Zahnarzt, sondern ein Metzger.“

Mama muss lachen: „Kinder, was habt ihr denn für Ideen? Was mach ich denn jetzt mit dem Krokodil beim Metzger? Wartet mal. Okay: Der Metzger schaute dem rosa Krokodil Klaus ins Maul.“
Susi: „Der Metzger erschrak sehr und holte seine Frau.“
Felix: „Die war Friseurin.“

„Uff“, sagt Mama, „das wird jetzt schwierig. Was macht denn eine Friseurin mit einem Krokodil, das Zahnschmerzen hat? Lasst mich mal überlegen. - Sie sagte zum Klaus: Deine Zähne stehen ja kreuz und quer!“
Susi erzählt weiter: „Und die Friseurin meinte: Es wundert mich überhaupt nicht, dass du Kopfschmerzen hast – bei so verqueren Zähnen!“

„Stopp!“, ruft Felix, „der hatte doch Zahnschmerzen!“
„Jetzt hat er Kopfschmerzen“, lacht Susi und muss sich kringeln. „Los, du bist dran!“
Felix sagt: „Und die Friseurin kämmte dem rosa Krokodil Klaus die Zähne, bis sie wieder gerade standen.“
Mama: „Dann sagte sie zum Klaus: So, jetzt hast du wieder eine anständige Frisur!“

Susi kichert: „Und der Klaus freute sich und sagte: Und meine Bauchschmerzen sind auch weg!“
„Ach“, meint Felix und schüttelt den Kopf, „jetzt waren es plötzlich Bauchschmerzen? Na gut: Der Klaus stieg wieder in seinen Hubschrauber und ruderte nach Hause.“
Mama: „Dort legte er sich ins Waschbecken, deckte sich mit Gummibärchen zu und war sehr müde.“
Susi: „Er schlief auch bald ein und träumte vom Bäcker und seiner Frau, die ihm so schön die Flossen gefönt hatten. Gute Nacht, du rosa Rolf – äh, Klaus!“


© Matthias Hoppe