Kids & Teens

Felix und Susi und der Radiergummi

 Felix kann schon seinen Namen schreiben, obwohl er noch nicht in der Schule ist.
Aber heute hat er sich verschrieben. Statt „Felix“ steht „Folix“ auf dem Papier. „Du hast einen Fehler gemacht“, sagt seine Schwester Susi.
„Gib mir mal den Radiergummi“, meint Felix. Und er radiert das falsche „O“ aus und schreibt das richtige „E“ hin. Jetzt heißt Folix wieder Felix.
„Wie gut, dass es Ratzefummel gibt“, sagt Susi, „damit kann man alles wieder gut machen und in Ordnung bringen.“
„Man müßte mal einen Ratzi erfinden“, überlegt Felix, „mit dem man auch andere Sachen ausradieren kann, die falsch sind.“
„Was meinst du?“, fragt Susi ihren Bruder Felix.
„Naja, zum Beispiel, wenn man mal ein böses Wort gesagt hat. Weißt du noch, gestern – da hab ich zu dir das Wort mit dem „A“ gesagt. Das tut mir leid, und ich würde es gerne ausradieren.“
„Und ich hab' dich dann gehauen“, sagt Susi, „vielleicht könnte man das auch ausradieren. Ich wollte es nicht; ist mir so passiert.“
So überlegen die beiden weiter, was man noch so alles ausradieren könnte. Vielleicht, wenn Papa und Mama sich streiten? Einfach ausradieren! Die werden sich bestimmt wieder vertragen.
Oder so schlimme Unfälle auf der Straße, bei denen Menschen verletzt werden. Ausradieren!
Oder wenn ein Flugzeug abstürzt – ausradieren. Das ist dann nicht passiert.
„Oder“, sagt Susi, „wenn die Menschen Krieg führen und aufeinander schießen und dann so viele sterben. Das müsste überhaupt ganz und für immer ausradiert werden.“
Sie überlegen weiter und spielen mit dem Radiergummi. Was könnten sie noch ausradieren? Dass viele Tiere und Pflanzen aussterben? Ja!! Wird gelöscht. Jetzt leben sie weiter.
„Ja“, sagt Felix, „so ein Radiergummi müsste wirklich erfunden werden!“
„Aber ich glaube, so einen Radiergummi wird es nie geben“, meint Susi ein bisschen traurig.
Da kommt dem Felix eine Idee: „Äähhm, wenn ich meinen Namen immer ohne Fehler schreibe und wir gar nichts mehr Böses tun, sondern nur noch Gutes, und wenn die anderen Menschen auch alles richtig machen und nicht mehr streiten – dann brauchen wir doch gar keinen Ratzefummel!“


© Matthias Hoppe