Kids & Teens

Freundschaft ist alles

Felix und Susi können nicht schlafen. Heute ist Vollmond. Hell und glänzend steht der gute Kamerad am sternenklaren Himmel und scheint direkt ins Kinderzimmer.
Felix und Susi kriechen aus ihren Betten, gehen zum Fenster und schauen hinauf zum Sternenzelt, in dem der Mond so herrlich strahlt. „Siehst du den Mann im Mond?“, fragt Felix seine Schwester.
„Meinst du wirklich, das ist ein Mann?“, fragt Susi zurück. - „Ja, sieht doch wie das Gesicht eines Mannes aus!“, sagt Felix.
Dann stehen sie ein paar Minuten stumm am Fenster und beobachten nur den Mond. Plötzlich sagt Susi: „Meinst du, der Mann im Mond ist einsam? So ganz alleine da oben!?“
Felix überlegt. „Ich würde mich jedenfalls sehr verlassen fühlen, wenn ich da im Weltraum wäre und keinen Freund oder Freundin hätte.“
Schweigend schauen sie weiter zum Mann im Mond hinauf.
Nach einer Weile meint Felix: „Vielleicht gibt es da oben ja noch irgendeinen anderen Mond oder einen Stern, auf der eine Frau lebt?“
„Ich weiß nicht“, sagt Susi, „vielleicht.“
„Dann könnten die ja Freunde werden“, fantasiert Felix. „Einsam sein ist nicht schön.“
„Das stimmt“, sagt Susi, „das ist bei uns ja genauso. Ohne Freunde oder ohne Papa und Mama, die uns lieb haben, wäre das Leben ziemlich besch...scheiden. Und erst recht da oben im schwarzen Himmel.“
„Weißt du was?“, fragt Felix seine Schwester, „wenn der Mann im Mond keinen Freund oder Freundin findet, dann sind wir eben seine Freunde. Immer wenn wir ihn sehen, schicken wir ihm Freundschaftsgrüße rauf. Er sieht uns ja sowieso und hört uns auch bestimmt. Und seine Freundschaftsgrüße sind das Licht in der Nacht, das er uns runterschickt.“
„Au ja, das ist eine tolle Idee. So machen wir das“, sagt Susi, „aber jetzt müssen wir schlafen.“
„Gute Nacht, lieber Mond, lieber Mann im Mond, bis morgen!“, rufen Felix und Susi fast gleichzeitig und kriechen in ihre Betten.
So gut wie in dieser Nacht haben sie noch nie geschlafen und geträumt.

© Matthias Hoppe