Kids & Teens

Antonio mit dem dicken Bauch

Kapitel I: Der neue Erdenbürger

Es war einmal ein König. Der hieß Konrad. Er hatte eine Frau; die war seine Königin und hieß Konradine. Die beiden lebten in einem großen Schloss. Rund um das Schloss gab es einen riesigen Park mit Wiesen, hohen Bäumen, vielen Blumenbeeten und einem Froschteich.
König Konrad war aber nicht ganz normal. Er hatte nämlich einen Schnuller. Und den hatte er immer im Mund und lutschte daran – Tag und Nacht. Nur zum Zähneputzen, zum Essen und Trinken, zum Schluckauf und zum Rülpsen  nahm er den Schnuller mal heraus.
Seine Frau, die Königin Konradine, machte sich immer lustig über ihren Mann  mit Schnuller: „Konrad, wie sieht das denn aus? Ein erwachsener König mit Schnuller?! Du machst dich total lächerlich! Und unser Volk lacht schon über dich. Du bist doch kein Baby!“
„Aber ich wünsche mir ein Baby“, sagte König Konrad. „Und deshalb lutsche ich an dem Schnuller, bis wir ein Baby haben!“
„Ein Baby?“, protestierte Frau Konradine und schüttelte den Kopf. „Babys schreien nur und machen die Windeln voll. Das stinkt. Und nachts kann man nicht mehr schlafen. Nein danke.“
Aber König Konrad lutschte weiter Tag und Nacht an seinem Schnuller und wünschte sich sehnlichst ein Kind...

Irgendwann hatte es seine Frau Konradine satt mit diesem Schnuller und versprach ihm ein Baby. Sie überlegten sich in guter Stimmung, wie das Baby heißen sollte und entschieden sich, ohne zu streiten, für den Namen Rottix. Und wenn es ein Mädchen  wäre,  dann Maria.
Nun wurde der König von seinen Bürgern nach draußen gerufen und anschließend zum ungewöhnlichsten König ernannt. Es wurde viel geklatscht und im Anschluss gefeiert.
Eines Tages bekam der König eine Nachricht! Seine Frau war schwanger und lag im Krankenhaus! König Konrad war sehr aufgeregt vor Freude, rannte zum Krankenhaus und
fragte: „Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“ Doch  bevor König Konrad die Antwort erhielt, sang er den folgenden Rap:

„Hallo kleines Baby,willkommen auf der Welt,
in 10  Jahren wirst
du ein kleiner Held!
Mit einem Jahr  kannst du
ein Kaugummi kauen,
und auch deinen Vater hauen!“
„Also, ist es jetzt ein Junge oder ein Mädchen?“ fragte er und bekam die Antwort: „Es ist ein Junge!“ Vor Freude sang er noch einen Rap:
 

„Willkommen auf der Welt!
Du bist wichtiger als Geld!
Rottix sollst du heißen
und täglich in die Windeln sch...“ 

Kapitel II: Die Sache mit dem Namen

Die Ärzte und Krankenschwestern wunderten sich: „Rottix? Was ist das denn für ein Name? Der arme Junge! Der wird später bestimmt von den anderen Kindern gehänselt und ausgelacht!“ Aber König Konrad und seine Frau Konradine störte das nicht. Nach einer Woche kamen Mutter und Kind nach Hause ins Schloss. Und damit begannen neue Probleme. Denn Rottix war ein ziemlicher Schreihals, und zwar fast ständig. König Konrad war nach ein paar Tagen so genervt, dass er Tag und Nacht Ohrstöpsel trug.

Irgendwann fragte seine Frau Konradine: „Was soll das mit den Ohrstöpseln?“ Der König antwortete: „Ich werde die Ohrstöpsel so lange tragen, bis das Kind nicht mehr so laut schreit!“
10 Jahre später: König Konrad trug jetzt keine Ohrstöpsel mehr. „Gut! Denn das mit den Ohrstöpseln hat mich genervt.“, sagte Frau Konradine. Rottix war mittlerweile in der Schule, dort wurde er wirklich ausgelacht. Die Ärzte hatten also recht gehabt!
Immer wenn er nach Hause kam, erzählte er alles seinen Eltern. Und deshalb  überlegten sie, was sie dagegen tun könnten. König Konrad sagte nach einer Weile: „Wie wäre es, wenn wir Aufpasser in die Schule schicken?“ (Bodyguards gab es damals nicht.)
Doch Frau Konradine war davon nicht begeistert; sie fand, das wäre zu brutal und zu übertrieben. Rottix hatte die Idee, dass Konrad und Konradine mit dem Lehrer sprechen sollten. Sie waren einverstanden und redeten schließlich mit dem Lehrer.
Am nächsten Tag wunderte sich Rottix, dass alle Kinder die ihn ausgelacht hatten, eine Extraaufgabe bekommen hatten.

Und sie lachten ihn zunächst nicht mehr aus. Aber der Frieden dauerte nur einen einzigen Tag. Dann fingen die Kinder wieder an, sich über Rottix lustig zu machen. Da nutzte es auch nichts, dass der Lehrer ihnen immer wieder Strafarbeiten aufgab. Irgendwann war Rottix so genervt und traurig, dass er zu seinen Eltern sagte: „Ich will nicht mehr in die Schule gehen! Nie mehr! Das lasse ich mir nicht gefallen!“ König Konrad und Frau Konradine überlegten, was sie tun könnten.

Kapitel III: Raus aus der Schule

Also gut“, sagte König Konrad nach einer Weile, „dann melden wir dich von der Schule ab, und du bekommst einen Privatlehrer, der zu uns ins Schloss kommt.“ Rottix jubelte und war froh, dass jetzt Schluss war mit der Hänselei. Aber als der Privatlehrer, Herr Knox, zum ersten Mal ins Schloss kam, um ihm Unterricht zu geben, erschrak Rottix. Denn dieser Herr Knox

...war in der ersten Klasse sein Klassenlehrer gewesen, und er war nie nett zu ihm. Schließlich begann die erste Stunde. „So, dann fangen wir mal an!“, sagte Herr Knox. Rottix machte nur einen einzigen Fehler und schon schrie Herr Knox, so laut er konnte: „Ja, was zum Teufel!“ Und er gab ihm eine Strafarbeit.Rottix aber wollte es seinen Eltern nicht erzählen, denn sonst hätte er niemanden mehr gehabt, bei dem er hätte lernen können - was schlecht gewesen wäre. Als er fertig und der Lehrer zufrieden war, ging er zu seinen Eltern. Er sagte nichts zu ihnen, aber er benahm sich komisch. Sein Vater bemerkte das sofort. Deswegen schaute er am nächsten Morgen zu, als er unterrichtet wurde, und merkte, dass es Rottix nicht gut ging. Am Abend sprach er mit ihm darüber. Sie überlegten und überlegten, doch es fiel ihnen erst mal nichts ein.

Plötzlich meinte Rottix: „Und wenn ich Fernkurse mache?“ Konrad und Konradine schauten ihn fragend an. „Ja“, sagte Rottix, „ihr wisst schon, mit dem Computer im Internet. Da werden alle Lerninhalte angeboten, man hat einen Lehrer bei einer Fernschule, der einem den Unterrichtsstoff schickt, und der auch die Hausaufgaben kontrolliert. Und das Gute ist: Er kann mich nicht anschreien! Außerdem kann ich mir einteilen, wann ich meinen Unterricht mache.“ König Konrad und seine Frau Konradine fanden diese Idee nicht schlecht. Also suchten sie für Rottix eine Fernschule im Internet, die alle Fächer unterrichtete. Und für den Sport meldeten sie ihn bei einem Sportverein an. Rottix machte der Fernunterricht riesigen Spaß. Beim Lernen kam er gut  voran. Und niemand machte sich mehr lustig über ihn.