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Als die Schnepfen Schnupfen hatten

Schnepfen sind Vögel, die an Bächen oder Flüssen oder am Meer leben – auf jeden Fall dort, wo es Wasser gibt. Sie haben ziemlich lange Beine und einen langen Schnabel. Mit dem wühlen sie im Schlamm und suchen nach Würmern oder Krebsen. Im flachen Wasser fangen sie manchmal auch kleine Fische.
Bei einer großen Schnepfenfamilie an der Nordsee ist mal etwas Komisches passiert. Eines Tages fing nämlich einer dieser Vögel an zu niesen. „Was ist das?“, fragten die anderen Schnepfen, „was machst du da?“
„Ich weiß auch nicht“, sagte die niesende Schnepfe, „es kitzelt immer so in der Nase, und dann muss ich Hatschi machen. Aber Hatschi ist eigentlich Quatschi. Hatschi!“
„Das ist ja witzig“, lachte die Oberschnepfe, „das will ich auch können! Verrätst du mir, wie das geht?“
„Ich hab keine Ahnung“, sagte die Schnepfe und nieste wieder, „das passiert einfach so. Ich kann nichts dafür. Hatschi!“
„Lass mal sehen“, sagte die Oberschnepfe und schaute sich die Nasenlöcher der niesenden Schnepfe an. Die anderen Schnepfen kamen auch und stellten sich ganz nah dazu, um etwas zu sehen. „Was ist das denn?“, wunderte sich die Oberschnepfe, „aus deinen Nasenlöchern kommt so 'ne Flüssigkeit und tropft herunter. Merkst du das nicht?“
„Doch. Hatschi! Und wenn ich niese, kommt noch mehr. Was ist das?“
„Da müssen wir jemanden fragen“, meinte die Oberschnepfe und holte den Strandwärter. Der sah die Schnepfe, wie sie schniefte, nieste und rotzte und sagte sofort: „Die hat Schnupfen!“
„Ist das ansteckend?“, fragten die anderen Schnepfen. „Ja, klar“, sagte der Strandwärter. „Ihr dürft nicht so nah zu ihr ran gehen.“
Aber es war schon passiert. Nach einer Weile niesten alle Schnepfen um die Wette, und der Rotz tropfte ihnen aus den Nasenlöchern. „Das Hatschi macht ja Spaß, aber der Rotz ist eklig!“, rief die Oberschnepfe. „Herr Strandwärter, was kann man da machen?“
„Wartet mal, ich komme gleich wieder!“, rief der Strandwärter und lief zu seinem Häuschen. Nach einer Weile kam er zurück und hatte einen Eimer in der Hand. „So, und das schlürft ihr jetzt. Immer wieder. Das ist Kräutertee. Dann geht’s euch vielleicht bald besser.“
Und tatsächlich: Nach ein paar Tagen war der Schnepfenschnupfen weg. Und niemand musste mehr niesen.
„Ach, schade“, meinte die Oberschnepfe, „eigentlich war das ganz lustig mit dem Hatschi-Quatschi! War doch ein tolles Konzert! Nur das Rotzen – das war zum Ko...“

 


© Matthias Hoppe