Kids & Teens

Das Nilpferd

Es war einmal ein Pferd,
das wollte weg vom Herd.
Denn immer kochen, das war blöd
und dazu auch noch ziemlich öd'.

Das Pferd streift ab die Schürze,
versteckt dann die Gewürze.
Weg mit der schwarzen Pfanne.
Mach's gut, du Kaffeekanne!

Dann geht es im Galopp
und ohne jeden Stopp
nach Süden, wo die Sonne brennt
und man so schön die Zeit verpennt.

Ganz weit im Süden soll es sein,
denkt unser Pferd, denn das ist fein.
Der Süden ist das Paradies.
Ein Pferd als Koch – das war nur mies.

So kommt das Pferd nach langer Reise
auf unerklärlich schöne Weise
erschöpft an einen großen Fluss,
wo es sich erst mal ausruh'n muss.

Der Fluss heißt Nil und ist ganz breit.
Die Sonne scheint voll Heiterkeit.
Hier will ich bleiben, sagt das Pferd,
hier ist es schöner als am Herd.

Im flachen Wasser liegen Tiere,
so groß wie heldenhafte Stiere.
„Wer seid denn ihr?“, fragt da das Pferd -
und wär' schon beinah' umgekehrt.

„Nein, bleib nur“, sagt ein Tier im Wasser,
„Komm doch herein, hier ist es nasser!
Nilpferde sind wir, jede Menge.
Bei so viel Platz herrscht keine Enge.“

Das Pferd stapft in die braune Brühe,
und ohne allzu große Mühe
setzt es sich rein in diesen Nil.
Denn Wasser gibt es hier sehr viel.

So kommt's, dass aus dem Pferd vom Herd -
und das ist gar nicht mal verkehrt -
ein Nilpferd wird so nebenbei.
Mit Brüdern, Schwestern – und ganz frei.