Kids & Teens

Im Weitwegland ist alles anders von Bundesliga

Die Texte von Matthias Hoppe erscheinen in Schwarz, die von Bundesliga in Orange.

 

Kapitel I: Bei den Indianern

„Kinder“, sagt Mama zu Felix und Susi, „ihr habt doch mal gesagt, ihr würdet gerne in einem Land leben, wo alles ganz anders ist und nicht so langweilig wie bei uns. Deshalb erzähle ich euch heute eine Geschichte. Also, aufgepasst:
Es gibt wirklich ein Land, in dem alles anders ist als bei uns. Das ist ganz weit weg. Deshalb heißt es Weitwegland. Dort schlafen die Leute am Tag und gehen erst abends in die Arbeit. Und die Kinder gehen nachts in den Kindergarten oder in die Schule. Alle essen aus Tassen und trinken von Tellern, und als Besteck haben sie nicht Messer oder Gabeln, sondern kleine Sägen und Zangen.“
„Was ist denn das für ein Land?“, ruft Susi, „obwohl – meine Limo würde ich auch gerne mal vom Teller schlürfen! Aber das dürfen wir ja nicht.“
„Die Geschichte geht noch weiter“, sagt Mama. „In diesem Weitwegland tragen die Leute nur Nachthemden oder Schlafanzüge. - Ist doch klar: Am Tag schlafen sie ja in ihren Betten, und wenn sie in die Arbeit oder in den Kindergarten oder in die Schule gehen, ist es Nacht. Und nachts trägt man sowieso Nachthemden oder Schlafanzüge.“
„Uihh, das will ich auch“, freut sich Felix: „Nie mehr abends ausziehen müssen und morgens wieder anziehen. Immer dasselbe anhaben, das wär' cool. Erspart viel Arbeit.“
„So, und jetzt schlaft mal und träumt vom Weitwegland“, sagt Mama. Und Felix und Susi träumen tatsächlich von diesem Land, in dem alles anders ist...

Susis Plan ist, ihren Bruder heute Nacht zu befreien. Blöderweise stehen vier Indianer um ihn herum. Felix meint: „Sie denken wahrscheinlich, ich bin ein Tier. Ich glaube, die anderen lndianer kommen gleich von der Jagd." Susi sagt: „Ich verstecke mich und überlege mir einen guten Plan, dich zu retten." Susi schafft es gerade noch, sich vor den Indianern zu verstecken. Die Indianer haben Fleisch und Fisch dabei für das große Festessen morgen Abend.

Aber was machen die Indianer jetzt? Sie holen aus einem ihrer Zelte viele Farbdosen und Pinsel – und malen Felix von oben bis unten an, kunterbunt wie einen Regenbogen. Dann holen sie noch lange Federn und kleben sie Felix an den Kopf. Susi erschrickt: „Die wollen ihn zu einem Indianer machen! Das muss ich verhindern! Aber wie?“ Sie überlegt, wie sie die Indianer erschrecken und vertreiben könnte. Da sieht sie, dass an einem der Bäume Kokosnüsse hängen. 'Ja klar', denkt sie, 'wir sind ja im Weitwegland, da ist alles anders.' Sie klettert den Baum hinauf, pflückt die Kokosnüsse ab und wirft eine nach der anderen  hinunter auf die Indianer. Die erschrecken tatsächlich und haben jetzt Beulen am Kopf. Aber sie lassen sich trotzdem nicht stören und fangen an, um Felix herum zu tanzen. 'Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen“, denkt Susi.

Da sieht sie einen Busch mit Farbdosen. Sie hat eine Idee: Sie verkleidet sich als Indianer. Sie sieht eine Dose, auf der 'Indianer' steht. Damit sprüht sie sich ein. Auf einmal sieht sie aus wie ein Indianer. Sie schleicht sich zu den Indianern und ruft: „Hilfe, die Wölfe kommen!“ Alle laufen in ihre Zelte und verstecken sich. Susi hat ihren Bruder gerettet!

 

 

Kapitel II: Der verhexte Kühlschrank

Jetzt wollen sie aber wissen, was es in diesem Weitwegland sonst noch so gibt. Sie gehen aus dem Wald hinaus und kommen nach einer Weile zu einem Fluss. „Uih, sollen wir uns ein paar Fische angeln?“, fragt Susi. „Wie soll das denn gehen?“, fragt Felix zurück, „wir haben doch keine Angeln!“ Plötzlich sehen sie, wie aus dem Wasser ein Tier auftaucht. Es schwimmt zum Ufer, steigt heraus und kommt auf Felix und Susi zu. „Das ist ja ein Affe!“, ruft Felix. Und dieser Affe fängt plötzlich an zu sprechen: “Gut, dass ihr da seid! Könnt ihr tauchen? Wir haben da in unserer Unterwasserwelt ein Problem: Unser Kühlschrank spielt total verrückt! Bisher hat er immer ganz brav Kokosnüsse und Bananen ausgespuckt. Aber jetzt  wirft er plötzlich mit Spielzeugautos, Puppen und Teddybären um sich. Und die kann man ja nicht essen! Wir sind schon fast am Verhungern. Könnt ihr uns helfen, den Kühlschrank wieder zur Vernunft zu bringen?“ Felix und Susi schauen sich an und meinen: „Wir können es ja mal versuchen.“ Und sie tauchen zusammen mit dem Affen hinunter in die Unterwasserwelt.

Dort können sie atmen. Der Affe zeigt ihnen den Kühlschrank. Susi und Felix überlegen sich, wie sie den Kühlschrank ausschalten könnten. Der Kühlschrank spuckt Lava. Alles verbrennt!! Susi entdeckt plötzlich Eis. Sie nimmt es und wirft es in den Kühlschrank. Der Kühlschrank explodiert. Die Affen schreien: „ OH NEIN!!!“ Susi sagt zu Felix: „Schnell raus hier, bevor wir verbrennen!“ Die beiden stürmen aus dem Haus, die Affen hinterher. Das Wasser wird ganz rot und blubbert wie in einem Whirlpool. Felix wird von einer Blase eingesaugt und durch das Wasser geschleudert. Susi und die Affen schauen entsetzt hinterher.

Aber Felix kann zu Susi und den Affen zurückschwimmen. „Ich glaube, der Kühlschrank ist erledigt“, sagt er, „bei dieser Explosion ist nicht mehr viel von ihm übrig geblieben, Gott sei Dank.“ Aber die Affen sind völlig verzweifelt. Ihr Magen knurrt so laut, dass man denken könnte, ein Walross würde grunzen. „Wir haben solchen Hunger!“, jammern sie, „woher bekommen wir jetzt Kokosnüsse und Bananen? Wisst ihr, wo die wachsen? Oder kennt ihr ein Geschäft, wo so etwas verkauft wird? Es können auch Mangos oder Apfelsinen sein.“ Felix und Susi schütteln den Kopf und schauen sich an: Sie sind ja im Weitwegland und kennen sich hier überhaupt nicht aus. Dann aber hat Felix eine grandiose Idee:

 

 

Kapitel III: Alles nur ein Traum

Felix sagt: „Suchen wir doch eine Palme, dort wachsen doch Kokosnüsse.“ Susi sagt: „Aber wachsen hier wirklich welche?“

Also machen sie sich zusammen mit den Affen auf den Weg, um nach Palmen zu suchen. Aber in dem Wald wachsen nur Laubbäume und Nadelbäume. Nach einer Weile kommen sie aus dem Wald heraus und vor ihnen erstreckt sich eine weite Steppe ohne irgendwelche Bäume. Nur ein paar Büsche stehen vereinzelt herum. „So ein Mist“, ruft der Oberaffe, „ich glaube, wir müssen verhungern.“ Doch plötzlich sehen sie in der Ferne etwas in der Steppe stehen. Es sieht aus wie ein großer Kasten. Sie laufen darauf zu: Es ist ein Automat! „Wir müssten Geld reinwerfen. Vielleicht kommt dann etwas zu essen raus. Aber wir haben kein Geld.“ Einer der Affen meint, er solle es einfach mal mit einem Stein probieren. Felix hebt einen kleinen Stein auf und wirft ihn in den Schlitz.

Auf einmal schießen aus dem Boden Palmen heraus. Doch es kommen zwei Männer zu dem Automaten. Die Affen verstecken sich und Felix und Susi auch. Die zwei Männer haben einen Stock. Der eine ruft zu Susi und Felix: „Kommt her, wenn ihr weg wollt!“ Sie gehen zu ihnen und werden plötzlich in ein Portal gezogen. Da sind sie in ihrem Zimmer im Bett und schlafen.