Kids & Teens

Ein Kamel mit Rollschuhen

„Kinder, sollen wir uns mal wieder eine verrückte Fortsetzungsgeschichte ausdenken?“, fragte Mama kurz vor dem Schlafengehen. „Habt ihr Lust?“
„Au ja“, riefen Felix und Susi, „das wird wieder witzig!“
„Also“, sagte Mama: „Ich erfinde den ersten Satz, dann ist Susi dran, dann du, Felix, dann wieder ich und so weiter. Immer abwechselnd, aber immer nur einen Satz.“
Und Mama fing an: „Es war einmal ein Kamel.“ - Susi überlegte: „Das hatte Rollschuhe an den Füßen.“ - „Häh?“, rief Felix, „ein Kamel mit Rollschuhen? Na, du bist ja lustig!“ - „Ja klar“, lachte Susi. „Du bist dran!“
„Also gut“, sagte Felix: „Das Kamel hatte fünfzehn Höcker und hieß Kameleon.“
Mama erzählte weiter: „Und das Kamel Kameleon mit seinen Rollschuhen wünschte sich zum Geburtstag ein U-Boot.“
Jetzt war Susi an der Reihe: „Aber statt eines U-Boots lagen vier Boxhandschuhe auf dem Geburtstagstisch.“
„Warum vier?“, fragte Felix. Susi lachte: „Kamele haben doch vier Füße! Für jeden Fuß einen. Jetzt du!“ Da musste Felix nicht lange überlegen: „Diese Boxhandschuhe waren aber in Wirklichkeit Boxfußschuhe, weil Kamele keine Hände haben.“
Mama musste lachen: „Kinder, Kinder, was mache ich denn jetzt mit dem Kameleon? Es hat doch noch seine Rollschuhe an! Also: Es zog seine Rollschuhe aus, schenkte sie einem rosa Krokodil und zog die Boxfußschuhe an.“ - Susi kicherte und sagte: „Aber die waren ihm viel zu klein.“
Felix überlegte: „Deshalb tauschte er sie um – gegen fünfzehn bunte Hüte für seine Höcker. Mama, du bist dran!“
Mama grinste: „Da kam das rosa Krokodil vorbeigehoppelt und sagte, dass die Rollschuhe für seine watscheligen Entenfüße viel zu groß seien.“
„Mama, was ist das denn jetzt?“, rief Felix, „erstens gibt es keine rosa Krokodile; zweitens können sie nicht hoppeln und haben auch keine  Entenfüße!“
„Wir machen doch nur Spaß und spinnen rum!“, lachte Mama. „Susi, was passiert jetzt?“
Susi kratzte sich am Kopf: „Also, passt auf: Das Kameleon zog seine Rollschuhe wieder an, faltete sie auseinander, flog damit zum Nordpol und heiratete eine Eisbären-Dame, die ein Skateboard hatte.“
Da mussten Mama, Felix und Susi so sehr lachen, dass ihnen die Tränen kamen. „Und jetzt schlaft gut, ihr beiden fantastischen Märchenerzähler!“, sagte Mama, „vielleicht träumt ihr ja, wie die Geschichte weiter geht! Das müsst ihr mir dann morgen unbedingt erzählen!“


© Matthias Hoppe