Kids & Teens

Potzblitz!

Felix und Susi liefen zum Spielplatz um die Ecke. „Ich möchte schaukeln“, sagte Felix.
„Au ja, das will ich auch“, freute sich Susi, „wieder ganz hoch, fast bis zum Überschlag, ja?“
Sie setzten sich auf die Schaukeln und holten Schwung mit ihren Beinen. Ihr kennt das ja: Beine zurück und wieder nach vorne, immer abwechselnd.
„Sollen wir Abspringen spielen?“, fragte Felix, „wer am weitesten springt?“
„Ja, das ist ein tolles Spiel!“, rief Susi zurück. „Also bei Drei. Achtung: Eins, zwei, drei!“ Und sie sprangen mit viel Karacho von der Schaukel und kreischten vor Vergnügen.
Aber was war das? Sie hatten so viel Schwung, dass sie nicht auf dem Boden landeten, sondern in die Luft flogen – immer höher und höher Richtung Himmel. Das hörte gar nicht auf. Irgendwann landeten sie auf einer Wolke und setzten sich auf deren Rand, um nach unten zu schauen. „Mensch, ist das toll“, sagte Susi, „da haben wir ja wirklich irre viel Schwung gehabt!“
Doch plötzlich wurde die Wolke ganz dunkel und die anderen Wolken neben ihnen und unten und oben auch. „Ich glaube, es gibt ein Gewitter“, meinte Felix ängstlich. „Was sollen wir bloß machen? Wie kommen wir wieder nach Hause?“
Da ging es schon los. Blitz und Donner! Und Regen wie aus Kübeln. Die Blitze zischten um Felix und Susi herum, und sie mussten sich die Ohren zuhalten, weil es so überlaut donnerte. Nass bis auf die Haut waren sie sowieso schon.
Der Gewitterkönig oben im Himmel sah die beiden und hatte Mitleid. „Hallo, Blitz, Donner und Regen“, rief er, „macht mal Pause. Und du, Blitz Nummer fünfeinhalb, komm mal her.“ Und der Gewitterkönig verwandelte den Blitz Nummer fünfeinhalb in einen geraden Lichtstrahl, der von der Wolke bis zur Erde reichte und nicht elektrisch war.
Felix und Susi sahen den Lichtstrahl, hielten sich mit Händen und Füßen daran fest und rutschten hinunter – direkt bis vor die Haustür, wo sie wohnten.
„Wo seid ihr gewesen?“, fragte Mama, „ihr seid ja pitschepatschenass!“
„Och“, grinste Susi, „wir haben schon mal geduscht. Dann müssen wir's heute Abend nicht mehr!“

© Matthias Hoppe