Kids & Teens

Das Nashörnchen unter'm Bett

Mama hatte Alexander eine Geschichte vorgelesen, deckte ihn zu und gab ihm einen Kuss. Dann wünschte sie ihm eine gute Nacht, machte das Licht aus und ging aus dem Kinderzimmer. Alexander drehte sich noch einmal rum und wollte gleich einschlafen. Er war ja so müde.
Irgendwann hörte er ein komisches Geräusch unter seinem Bett. Es klang wie ein Grunzen. Er knipste das Licht an und schaute unters Bett: Da lag ein kleines Nashorn! Es war nur so groß wie ein Dackel und grunzte. Alexander erschrak und lief hinüber ins Wohnzimmer. „Mama, unter meinem Bett liegt ein Nashörnchen! Und es grunzt!“ Mama schüttelte den Kopf: „Nein, so etwas gibt es nicht. Ein echtes Nashörnchen unter'm Bett? Hier bei uns? Nashörner leben in Afrika - oder im Zoo. Komm, das musst du mir zeigen.“
Mama schaute unter Alexanders Bett: Aber da war nichts! Kein Nashörnchen, kein Dackel, überhaupt nichts. Und ein Grunzen hörte Mama auch nicht. „Komm, Alexander, versuch' zu schlafen.“ Alexander stieg wieder in sein Bett und machte die Augen zu.
Aber nach einer Weile grunzte es schon wieder. Also noch mal von vorne: Licht anknipsen und unters Bett schauen. Und da lag das Nashörnchen wieder! Alexander lief erneut zu seiner Mama: „Es ist wieder da und grunzt! Da kann ich unmöglich schlafen! Können wir nicht irgend etwas machen, dass es aus dem Kinderzimmer verschwindet? Was fressen Nashörner eigentlich?“ Mama meinte, dass Nashörner Pflanzenfresser sind. Und um Alexander zu beruhigen, ging sie in den Garten und zupfte Grasbüschel heraus – ein ganzes Körbchen voll. Das stellte sie in den Flur. „Damit locken wir das Nashörnchen an, und deine Tür lassen wir  deshalb offen.“ Alexander krabbelte wieder unter die Bettdecke und schlief gleich ein.
Am nächsten Morgen schaute er sofort unter's Bett: kein Nashörnchen da! „Mama, wo ist das Nashörnchen?“ Mama fragte erstaunt: „Was für ein Nashörnchen?“ - „Na, von gestern Abend und heute Nacht! Du hast doch ein Körbchen mit Gras in den Flur gestellt, damit das Nashörnchen nicht unter meinem Bett liegt und grunzt.“ Mama schüttelte den Kopf: „Ich weiß von keinem Graskörbchen und auch nichts von einem grunzenden Nashörnchen. Ich habe tief und fest geschlafen. Das hast du bestimmt geträumt.“
Ach, schade, dachte Alexander. So ein kleines Nashörnchen, nur so groß wie ein Dackel – das wäre doch eigentlich ein ganz süßes Kuscheltier. Aber nur, wenn es nachts nicht grunzt!