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Ferdinand ist farbenblind

Kurz vor Ostern herrscht Hochbetrieb im Hasendorf. Da werden die Ostereier angemalt. Und dabei kann man einen Preis gewinnen. Ferdinand wohnt noch nicht lange hier. Es ist das erste Mal, dass er Ostereier bemalen soll. Aber Ferdinand hat ein Problem: Er ist farbenblind. Er sieht alles nur in Schwarz, Weiß und Grau. Weil er farbenblind ist, weiß er auch nicht, wie seine Hemden und Hosen aussehen. Und so trägt er manchmal ganz verrückte, kunterbunte Kleidung. Die anderen Hasen tuscheln hinter seinem Rücken und machen sich lustig über ihn. Als Ferdinand anfängt, die Eier zu bemalen, tut er das erst ganz vorsichtig, denn er weiß ja nicht, welche Farben er gerade benutzt. Er sieht nur, dass manche Farben heller und manche dunkler sind. Die anderen Hasen malen ganz schnell und schlampig, um so viele Eier wie möglich fertig zu kriegen. Denn sie wollen ja den Preis gewinnen. Das erste Ei gefällt Ferdinand schon ganz gut, und nach dem zweiten wird er mutiger und mischt sogar die Farben. Als es nur noch zwei Tage bis Ostern sind, haben die meisten Osterhasen ihre Bude schon fast voll. Ferdinand hat sich große Mühe gegeben. In seinem Korb sind jetzt acht Eier. Am letzten Tag vor Ostern malt Ferdinand noch mal drei Eier. Und dann geht der Oberhase durchs Dorf und schaut sich alle Eier an. Als er in Ferdinands Haus kommt, bekommt er einen freudigen Schreck: Ferdinand hat zwar nur wenige Eier bemalt, aber die sind so schön und kunterbunt und sauber gemalt – so was hat man im Hasendorf noch nie gesehen. Der Oberhase ruft alle auf den Marktplatz und sagt: „Ich glaube, ihr habt einen Fehler gemacht. Nicht, wer die meisten Eier bemalt, ist der Beste, sondern wer die schönsten und buntesten hat. Und deshalb bekommt Ferdinand den Preis.“ Seit diesem Tag macht sich kein Hase mehr über Ferdinand lustig.