Kids & Teens

Das karierte Zebra

Die Texte von Matthias Hoppe erscheinen in Schwarz, die der Gruppe 9 in Orange.

 

Kapitel I: Auf der Flucht vor Hyänen

Es war einmal ein kariertes Zebra mit Namen Oklahoma. Das lebte zusammen mit vielen Freunden in der Steppe Afrikas. Woher Oklahoma seine Karos hatte, wusste niemand so genau. Alle anderen Zebras hatten schwarz-weiße Streifen.
Eines Tages machte Oklahoma einen Ausflug in die Wüste. Da gab es nur Sand, Sand, und noch mehr Sand. Kein Wasser weit und breit. Oklahoma, das Zebra voller Karos und ohne Streifen, streifte also durch die Wüste voller Sand und ohne Wasser. Es grub hier ein Loch, buddelte dort eine Mulde und zählte zwischendurch die Sonnenstrahlen.
Nach dem zehnten Loch, der hundertsten Mulde und dem tausendsten Sonnenstrahl wurde Oklahoma langsam müde. Aber wo sollte er mitten in einer Wüste voller Sand und ohne Wasser einen schattigen Platz zum Schlafen finden? Er schaute sich überall um: nur Sand, Sand, Sand, kein Baum und kein Schatten. Aber er war soo müde …

...und konnte nicht weiter gehen, da er keine Kraft mehr hatte. Weshalb er in der Wüste war, wusste er nicht. Er  dachte schon, er müsste sterben, doch dann kam seine Rettung. Es waren Tierschützer, die ihm etwas zu trinken gaben. Sie untersuchten ihn wegen seines besonderen Musters, ließen ihn dann bei sich schlafen, da er sonst ein leichtes Opfer geworden wäre. Am nächsten Morgen machten sie sich auf die Suche nach seiner Familie. Die Tierschützer suchten drei Tage vergeblich. Als sie aufgeben wollten, sahen sie seine Familie. Als die Eltern ihr Zebra sahen, freuten sie sich. Doch als die Schützer weg fuhren, ließen sich Hyänen blicken. Als Oklahoma sie entdeckte, erinnerte er sich, dass die Hyänen der Grund waren, weshalb er in die Wüste gelaufen war. Und jetzt jagten sie ihn.

Sofort ergriff Oklahoma die Flucht. Aber hier in der Steppe gab es nur ab und zu ein paar Büsche. Und die waren nicht besonders groß, so dass sie zum Verstecken nicht geeignet waren. Doch ganz in der Ferne meinte Oklahoma etwas Dunkles zu sehen. Das musste ein Wald sein. Wenn er den erreichen würde, dann hätte er eine Chance, den Hyänen zu entkommen. Also lief er noch schneller. Aber die Hyänen waren mindestens genauso schnell. ‚Durchhalten, durchhalten!“, hämmerte es in seinem Kopf. Endlich war er am Wald angekommen. Doch wo sollte er sich verstecken? Wenn er sich nur hinter einen Baum stellen würde, dann würden die Hyänen ihn sofort entdecken. Und einen Baum hinaufklettern konnte Oklahoma nicht. Was sollte er tun? …

Er hatte eine Idee. Er lief Richtung Sandfontänen. Weil er dort öfter mit seinen Freunden spielte, kannte er sich dort gut aus und konnte den Hyänen ausweichen. Seine Eltern erkannten sofort, was er vorhatte und liefen ihm hinterher . Doch die Hyänen schafften es, den meisten Fontänen auszuweichen . Plötzlich erschien eine unter ihnen und sie wurden davongeschleudert. Oklahoma kam gerade noch mit einem leichten Schreck davon…

Kapitel II: Ein Zirkusdirektor mit Suchtrupp

Doch die nächste Gefahr lauerte schon. Denn es hatte sich herumgesprochen, dass hier
ein kariertes Zebra lebte. Davon hatte auch ein Zirkusdirektor gehört, und er dachte: „Ein kariertes Zebra, das wäre die Sensation in meinem Zirkus! Ein kariertes Zebra gibt es nur einmal auf der Welt, das muss ich haben.“ Und er stellte einen Suchtrupp zusammen. Sie durchkämmten die ganze Gegend, bis sie zu den Sandfontänen kamen. Dort entdeckten sie die Spuren und folgten ihnen. Nach einer Weile sahen sie in einiger Entfernung tatsächlich Oklahoma mit seinen Eltern. „Nur auf das karierte Zebra zielen“, sagte der Zirkusdirektor zu seinen Begleitern, „die anderen brauche ich nicht.“ Die Männer zielten mit ihren Betäubungsgewehren auf Oklahoma...

Doch das Gewehr hatte keine gute Reichweite.Der Schütze drückte ab. Zum Glück traf der Pfeil nicht, aber er hörte ihn auch nicht. Die Feinde kamen näher und versuchten es noch mal. Oklahoma hatte sie gehört, aber er dachte, es wären nur Affen und opferte keine Gedanken mehr dafür. Doch als er das Gewehr sah, geriet er in Panik. Plötzlich ließen sich die Hyänen blicken und attackierten die Schützen. Er dachte sich: „Das ist das Wunder vom Wunderland.“ Doch zu früh gedacht . Die Schützen packten die richtigen Gewehre und erschossen die Hyänen. Oklahoma und seine Eltern ergriffen die Flucht. Die Suche nach dem Rest der Horde ging nun weiter, nur mit Jägern am Hals. Die Jäger mussten zurück gehen, da sie sich zu weit vom Auto entfernt hatten. Als sie beim Auto ankamen, waren die Zebras  schon Kilometer weit entfernt. Das Auto mit den Schützen holte aber rasant schnell auf, bis sie kurz hinter ihnen waren.

Kapitel III: Glück gehabt

„Was sollen wir bloß tun?“, rief Oklahoma, „sie werden uns einholen!“ Aber sein Vater hatte eine Idee: „Lasst uns beim Rennen ganz viel Staub aufwirbeln! Dann können sie nichts mehr sehen!“ Also erzeugten sie mit ihren Hufen so viel Staub, dass eine richtige Nebelwand entstand. Und der Staub legte sich auch wie ein Schleier auf die Windschutzscheibe des Autos. Der Fahrer betätigte die Scheibenwaschanlage und die Scheibenwischer. Aber das erzeugte nur eine große Schmiererei auf der Scheibe. Und irgendwann war das Wasser aufgebraucht. „So ein Mist!“, fluchte einer der Männer. Und sie schossen aufs Geratewohl in die Nebelwand, trafen aber nicht. „Wir müssen aus dieser Suppe heraus!“, rief der Fahrer und lenkte nach rechts. Damit kam er tatsächlich aus der Staubwolke heraus und hatte wieder klare Sicht auf die Steppe. Aber die Zebras waren weg…

Sie waren von dem ganzen Gerenne schon sehr müde. Da sahen sie einen Fluss, aber leider war es eine Fata Morgana. Sie suchten mehrere Stunden vergeblich. Auf einmal sahen sie einen Fluss, der ihre Rettung war. Sie liefen ohne nachzudenken hin und tranken los. Doch am anderen Ufer lagen hungrige Löwen. Die wilden Katzen erblickten sie und fingen sofort zu brüllen an. Im Fluss sahen sie auch Krokodilaugen, die immer näher kamen. Was sollten sie machen?

„Ich glaube nicht, dass die Löwen durch den Fluss schwimmen können“, meinte Oklahomas Vater, „außerdem haben sie bestimmt Angst vor den Krokodilen.  Ich würde sagen, wir trinken jetzt noch ganz vorsichtig ein bisschen, um uns zu stärken – und dann machen wir uns aus dem Staub.“ So taten sie es dann auch und passten auf, dass die Krokodile ihnen nicht zu nahe kamen. Dann meinte Oklahoma: „So, und jetzt ab nach Hause!“ Erleichtert machten sie sich auf den Heimweg und mussten noch lange über das Abenteuer sprechen.